Zum zweiten Mal erscheint MotoGP auch für die Playstation 5 sowie die neue Generation der Xbox – und was habe ich online in sozialen Medien nicht alles schon gelesen: „Nur ein Update wie bei Fifa“, „Weiterentwicklung gleich Null“, „MotoGP 21 in neuem Gewand“ und vieles mehr.
Aber ist es tatsächlich nur ein Jahresupdate (21->22)? Oder steckt mehr im neuen MotoGP als einem im ersten Blick auffällt? Wir haben bis jetzt 20 Stunden versenkt – ob’s noch mehr werden und ob es uns gefallen hat listen wir in unserem kurzen Fazit.
MotoGP 22 – alte Mechanik im neuen Gewand?
Als erstes wollen wir euch mal eine Bestandsaufnahme geben – denn auch dieses Jahr gibt es wieder eine volle Packung Lizenzen sowie unzählige Spielmodi auf den Bildschirm. Natürlich ist die MotoGP, Moto2 sowie Moto3 vertreten – welche sich wie seit Jahren am intensivsten im Karriere-Modus spielen und erleben lassen. Durch eine eigene Karriere könnt ihr euch (müsst das aber nicht zwingend) von der Moto3 ganz nach oben kämpfen und nebenbei noch ein eigenes Junioren-Team aufbauen. Heißt nicht nur Fahren, sondern auch einen kleinen Entwicklungs- und Management-Bereich. Das dürfte auch dieses Jahr der umfangreichste Modus im Spiel sein.
Natürlich könnt ihr euch auch wieder individuelle Meisterschaften zusammenstellen und fahren, könnt im Zeitfahrer-Modus eure fehlerfreien Runden drehen oder auch Online wieder gegen andere Spieler antreten. UND das große Fragezeichen natürlich: Der Modus „NINE Season 2009 welcher uns sofort ins Auge gesprungen ist. Was das ist? Neu vom Hause Milestone ersetzt es den historischen Modus zum freischalten von Fahrern aus dem Jahr 2020. Hier handelt es sich um eine Art Story-Modus in dem ihr die Saison 2009 mit allen originalen Fahrern und Bikes nochmal erleben könnt.
Über Video-Sequenzen und Interviews dürft ihr dann schließlich selbst Hand anlegen und müsst verschiedene Ziele erreichen welche die Saison 2009 zu etwas besonderem gemacht haben: Ob es eine Aufholjagd ist oder ein Duell an der Spitze zwischen Rossi und Lorenzo – hier wird euch einiges geboten und wir hatten beim Intro als Gelegenheits-Fan bereits Gänsehaut. Genau so sollte ein Story-Mode oder ein historischer Modus sein, wirklich toll umgesetzt von Milestone!
Aber kann derartige Innovation auch die angebliche Stagnation in Sachen Technik und Fahrphysik ausgleichen? Ich habe mir den Vorgänger nochmal als Vergleich rangeholt, das sollte jeder machen der behauptet es gäbe keinen Fortschritt. Natürlich sind es kleine Schritte die gegangen werden, wie soll eine große Innovation denn auch hier aussehen? Unserer Meinung nach bedarf es gerade in Sachen Grafik und Darstellung nur minimaler Schrauben die gedreht werden müssen – und das werden sie jährlich. So kann man gerade nach Videosequenzen im NINE-Modus mal kurz ins Grübeln kommen ob das noch Video oder schon Ingame-Sequenz ist.
Auch in Sachen Fahrphysik ist das, verglichen mit dem Vorgänger, gerne auch mit der Version aus 2020, wirklich einzigartig und lässt einen so gut es geht fühlen was es bedeutet auf dem Bike zu sitzen – gerade auch noch auf der PS5 mit Unterstützung des DualSense. Ob Kurvenlagen, Beschleunigungen, Sound der Bikes oder Überholmanöver, nie zuvor war MotoGP so authentisch – gerade auch auf regennasser Fahrbahn ein tolles und herausforderndes Erlebnis.
Auch für Trophäen-Jäger lohnt das Spiel – wer sich die Platin holen will hat das Spiel spätestens dann in Gänze ausgeschöpft, hat jeden Spielmodus erlebt und sollte dann bei ca. 40-50 Stunden stehen.
Abschließend die Frage an Zweifler und Kritiker: Welche Stellschrauben hättet ihr gedreht um noch mehr aus MotoGP 22 herauszuholen? Ich für meinen Teil sehe keine großen Sprünge die man noch machen könnte. Mit dem neuesten Ableger aus dem Hause Milestone hat man wirklich auch das beste Erlebnis aus der MotoGP-Welt. Seit Jahren hatte ich kein so gutes Gefühl mehr mit der Spielereihe!