Der Dämonen-Slayer kehrt zurück in „Doom: The Dark Ages“, ein Prequel, das uns in eine Zeit vor den bekannten Konflikten des Doom Slayers entführt und die Ursprünge seiner unerbittlichen Rache beleuchtet. Auf der PS5 präsentiert sich dieser Ableger nicht nur als eine visuelle und auditive Wucht, sondern auch als eine Hommage an die rohe, unversöhnliche Action, die die Serie seit jeher auszeichnet. id Software hat es geschafft, die Essenz von Doom zu bewahren und gleichzeitig neue Elemente einzuführen, die das Gameplay frisch und aufregend halten.

Schon in den ersten Minuten wird klar, dass „The Dark Ages“ die brutale Intensität seiner Vorgänger beibehält, aber mit einem deutlich anderen ästhetischen Ansatz. Die Welt ist eine Mischung aus gotischer Architektur, mittelalterlicher Kriegsführung und den uns bekannten dämonischen Abscheulichkeiten. Diese Fusion schafft eine einzigartige Atmosphäre, die sowohl beklemmend als auch unwiderstehlich ist. Die Umgebungen sind detailreich gestaltet und laden dazu ein, erkundet zu werden, auch wenn die konstante Bedrohung durch Dämonen kaum Zeit zum Innehalten lässt. Die PS5 zeigt hier, was sie leisten kann: Flüssige Bildraten, gestochen scharfe Texturen und eine beeindruckende Lichtstimmung, die die düstere Welt lebendig werden lässt. Besonders beeindruckend sind die Partikeleffekte bei Explosionen und die detaillierte Darstellung der Dämonen, die in ihrer Vielfalt und ihrem Schrecken nichts zu wünschen übriglassen.

Das Gameplay ist das Herzstück von Doom, und „The Dark Ages“ enttäuscht hier keineswegs. Die ikonische „Push Forward“-Philosophie ist präsenter denn je. Man wird ständig dazu angehalten, aggressiv zu spielen, um Munition und Lebensenergie zu regenerieren. Glory Kills sind nach wie vor ein befriedigendes Spektakel und ein wichtiger Bestandteil des Kampfes. Neu sind die Nahkampfwaffen, die dem Slayer zur Verfügung stehen. Neben der Kettensäge, die traditionell für Munition sorgt, gibt es nun auch Schilde und Äxte, die in Kombination mit den Feuerwaffen ein dynamischeres Kampfsystem ermöglichen. Der Schild kann sowohl zur Verteidigung als auch zum Angreifen genutzt werden, indem man Projektile ablenkt oder Gegner rammt. Die Axt hingegen bietet eine neue Möglichkeit, Schwachpunkte von Dämonen auszunutzen und mächtige Hiebe zu landen. Diese Ergänzungen erweitern die taktischen Möglichkeiten erheblich und verhindern, dass sich die Kämpfe monoton anfühlen.

Die Einführung des Schlosses, einer Art mobiler Festung, ist eine geniale Neuerung. Dieses riesige Kriegsgerät dient nicht nur als Transportmittel, sondern auch als Plattform für epische Schlachten. Man steuert das Schloss durch zerfallene Landschaften und feuert mächtige Geschütze ab, um riesige Dämonen zu zermalmen. Diese Abschnitte brechen das sonst so schnelle Ego-Shooter-Gameplay auf und bieten eine willkommene Abwechslung, ohne dabei die Intensität zu verlieren. Die Kämpfe an Bord des Schlosses sind brachial und spektakulär, und die schiere Größe der Gegner ist beeindruckend.

Der Sound in „The Dark Ages“ ist, wie zu erwarten war, phänomenal. Mick Gordon liefert erneut einen Soundtrack ab, der die Action perfekt untermalt. Die Mischung aus Heavy Metal, orchestralen Elementen und tiefen Industrial-Klängen treibt den Spieler unaufhörlich voran. Jeder Schuss, jede Explosion, jeder Dämonenschrei ist präzise und wuchtig. Die räumliche Audiowiedergabe der PS5 trägt dazu bei, dass man sich mitten im Geschehen fühlt und die Richtung der Bedrohungen genau orten kann. Das Knistern der Kettensäge, das Zischen der Flammenwerfer und das donnernde Geräusch des Schlosses erzeugen eine immersive Klangkulisse, die ihresgleichen sucht.

Die Steuerung auf der PS5 ist präzise und reaktionsschnell. Die DualSense-Controller-Features werden intelligent genutzt. Das haptische Feedback vermittelt das Gefühl jeder Explosion und jedes Treffers, während die adaptiven Trigger den Widerstand von Waffen realistisch simulieren. Das Abfeuern einer Super-Schrotflinte fühlt sich dadurch noch wuchtiger an. Die Menüführung ist intuitiv, und das Waffenwechseln geht flüssig von der Hand. Selbst in den hektischsten Momenten behält man stets die Kontrolle über den Slayer.

Die narrative Komponente ist in „The Dark Ages“ stärker ausgeprägt als in früheren Doom-Titeln. Man erfährt mehr über die Vorgeschichte des Doom Slayers und seine Verbindung zu den Nachtwächtern. Die Geschichte wird durch gut inszenierte Zwischensequenzen und gefundene Lore-Einträge erzählt. Auch wenn die Story nicht im Vordergrund steht, liefert sie eine interessante Hintergrundgeschichte, die die Motivation des Slayers greifbarer macht.

Trotz all dieser positiven Aspekte gibt es auch ein paar kleinere Kritikpunkte. Einige der Bosskämpfe könnten etwas mehr Abwechslung vertragen und fühlen sich manchmal etwas repetitiv an, da sie oft auf ähnliche Muster und Schwachpunkte setzen. Auch wenn die Umgebungsvielfalt insgesamt gut ist, ähneln sich einige der Gänge und Arenen optisch, was gelegentlich zu einer leichten Monotonie führen kann. Diese Punkte sind jedoch angesichts der überwältigenden Stärken des Spiels eher geringfügig.

„Doom: The Dark Ages“ ist ein triumphales Prequel, das die Messlatte für schnelle, brutale Ego-Shooter auf der PS5 erneut höher legt. Es ist ein Fest für Fans der Serie und ein hervorragender Einstieg für Neueinsteiger, die ein kompromissloses Action-Erlebnis suchen. Die Kombination aus ikonischem Gameplay, atemberaubender Grafik, einem mitreißenden Soundtrack und einer präzisen Steuerung macht es zu einem Muss für jeden PS5-Besitzer.

Ballern
Doom Dark Ages Review
Gameplay
85
Grafik
88
Sound
87
Steuerung
86
Leserwertung0 Bewertungen
0
Positiv
Brutales und befriedigendes "Push Forward"-Gameplay
Atemberaubende Grafik und beeindruckendes Artdesign
Fantastischer Soundtrack, der die Action perfekt untermalt
Innovative Nahkampfwaffen und Schildmechaniken
Spektakuläre "Schloss"-Abschnitte bieten willkommene Abwechslung
Negativ
Einige Bosskämpfe könnten abwechslungsreicher sein
Gelegentlich ähnliche Umgebungen können zu leichter Monotonie führen
86

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