„Zombie Cure Lab“ ist ein ambitionierter Genre-Mix aus Aufbau-, Strategie- und Überlebensspiel, der mit einer frischen Grundidee aufwartet: Statt Zombies zu jagen, sollen wir sie heilen und in die Gesellschaft reintegrieren. Dieser spielerische Twist bringt zwar frischen Wind ins untote Spielgenre, krankt aber an der Umsetzung.
Das Konzept – originell und sympathisch:
Die Prämisse des Spiels ist auf den ersten Blick faszinierend: Wissenschaftler errichten in einer postapokalyptischen Welt geheime Labore, in denen sie zombifizierte Menschen zurückverwandeln wollen. Dabei managt man Ressourcen, errichtet Verteidigungsanlagen und erforscht Technologien – ein klassischer Gameplay-Loop, kombiniert mit der moralischen Mission, Leben zu retten anstatt zu vernichten. Diese Idee verleiht dem Spiel einen gewissen Charme, der es von Genrekollegen abhebt.
Gameplay – solider Aufbau, aber mit Tücken:
Das Bauen und Verwalten der Basis funktioniert größtenteils gut. Wer Spiele wie „RimWorld“ oder „Oxygen Not Included“ kennt, findet sich schnell zurecht. Die Menüs sind übersichtlich und die Steuerung intuitiv – zumindest zu Beginn. Doch spätestens in der späteren Spielphase machen sich Balancing-Probleme bemerkbar: Ressourcen werden entweder zu knapp oder zu überflüssig, was das strategische Gefühl verwässert.
Ein weiteres Manko ist die KI der Mitarbeiter: Sie agieren teilweise unintelligent, ignorieren Aufgaben oder geraten in Panik, selbst bei geringer Bedrohung. Das frustriert, besonders in stressigen Nächten, wenn die Zombiehorden angreifen.
Grafik und Atmosphäre – liebevoll, aber technisch limitiert:
Optisch erinnert das Spiel an eine Mischung aus kindlicher Comicwelt und wissenschaftlicher Dystopie. Die bunte Grafik sorgt für eine charmante Atmosphäre, die jedoch nicht jedermanns Geschmack trifft. Technisch wirkt vieles eher rudimentär – Animationen sind steif, und das Interface teilweise veraltet. Dafür punktet das Sounddesign: Musik und Soundeffekte tragen gut zur Stimmung bei, auch wenn sich einige Loops schnell wiederholen.
Fazit:
„Zombie Cure Lab“ will viel und erreicht dabei immerhin solide Unterhaltung. Das Spiel hat Herz, ein innovatives Grundkonzept und kann für einige Stunden fesseln – vor allem für Fans von Aufbau- und Managementspielen mit einem ungewöhnlichen Twist. Doch technische Schwächen, mangelnde Tiefe und KI-Probleme verhindern, dass es sein volles Potenzial entfaltet. Wer über diese Macken hinwegsehen kann, bekommt ein charmantes, aber unausgereiftes Spielerlebnis mit ungewöhnlichem Zombie-Faktor.




